Welt-Alzheimertag: Demenz - den Weg gemeinsam gehen In - TopicsExpress



          

Welt-Alzheimertag: Demenz - den Weg gemeinsam gehen In Deutschland leiden mehr als eine Million Menschen unter Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz. Weltweit sind etwa 36 Millionen Menschen betroffen. Der Welt-Alzheimertag am 21. September macht auf die Situation der Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam. Mit der Diagnose Alzheimer stehen Erkrankte und ihre Familien am Beginn eines langen, oftmals schwierigen Weges. Sie brauchen Unterstützung und Wegbegleiter: Angehörige, Freunde, Nachbarn und kompetente Fachleute aus Pflege, Beratung und Medizin. Deshalb lautet das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages: “Demenz - den Weg gemeinsam gehen”. Zahlreiche Aktionen zum Welt-Alzheimertag Seit 1994 finden am Welt-Alzheimertag weltweit vielfältige Aktivitäten statt. Die Dachorganisation Alzheimer’s Disease International, mit Sitz in London, unterstützt Aktionen zu diesem Tag. In Deutschland informieren regionale Alzheimer-Gesellschaften und Selbsthilfegruppen über die Krankheit. Mit Vorträgen, Tagungen, Gottesdiensten, Benefizkonzerten machen sie auf das Thema aufmerksam. Interessierte können sich auf der Internetseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft über die Veranstaltungen rund um den Welt-Alzheimertag 2013 informieren. Alzheimer – mehr als nur Vergessen Alzheimer, eine Form von Demenz, ist eine Erkrankung des Gehirns. Sie äußert sich vor allem durch den fortschreitenden Verlust des Gedächtnisses. Im Verlauf der Erkrankung verlieren die Betroffenen auch andere geistige Fähigkeiten wie zum Beispiel ihr Orientierungsvermögen oder das Sprachverständnis. Sie werden hilfloser und sind zunehmend auf Betreuung angewiesen. Deshalb wünschen sich Demenzerkrankte eine Gesellschaft, die sie so akzeptiert, wie sie sind. Genaue Ursachen unbekannt Alzheimer tritt vor allem im fortgeschrittenen Alter auf. Die meisten Betroffenen sind über 80 Jahre alt. Die genaue Ursache der Krankheit ist noch immer nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass sie Nervengewebe im Gehirn zerstört und den Informationsaustausch zwischen den gesunden Zellen behindert. Frauen und Männer sind in gleichem Maße anfällig für Alzheimer. Da Frauen aber im Durchschnitt länger leben, sind ungefähr 70 Prozent aller Alzheimer-Patienten weiblich. Nur in einem von 1.000 Fällen kennt man den Krankheitsauslöser sicher. Nämlich dann, wenn die Alzheimer-Krankheit erblich bedingt ist. Typisch für die erblich bedingte Form ist, dass sie meist schon in jüngerem Lebensalter auftritt - zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Bund fördert Forschung Wissenschaftler nehmen an, dass es bestimmte Risikofaktoren gibt, die gewissermaßen einen “Kabelbrand im Gehirn” auslösen. Das können massiver Stress oder traumatische Erlebnisse sein. Weitere Risikofaktoren seien mangelnde Bewegung und geistige Anregung, wenig Sozialkontakte, Bluthochdruck und Übergewicht im mittleren Lebensalter, Diabetes und Rauchen. Risikofaktoren also, die Mediziner auch für das Entstehen anderer Zivilisationserkrankungen verantwortlich machen. Alzheimer ist bisher nicht heilbar. Medizinische Behandlung, Beratung, soziale Betreuung und fachkundige Pflege kann den Kranken und ihren Angehörigen helfen. Moderne Medikamente können den Verlauf verzögern. So schwer die Diagnose Alzheimer auch wiegt, mit einer frühen Therapie liegen oft noch erfüllte Jahre vor den Erkrankten und ihren Angehörigen. Nach einem absolut zuverlässigen Frühtest suchen Wissenschaftler noch. Als maßgeblich für die Diagnose gilt nach wie vor die Beobachtung und Beschreibung der Symptome eines Patienten. Die geistigen Fähigkeiten werden dabei mithilfe von Tests überprüft. Erst in jüngster Zeit kamen an spezialisierten Zentren neue Diagnose-Kriterien hinzu. Dazu wird Hirnwasser auf bestimmte Eiweiße untersucht. Mit 1,5 Millionen Euro fördert das Bundesforschungsministerium die Entwicklung eines neuen Diagnoseverfahrens am Forschungszentrum Jülich. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es derzeit alle vier Sekunden einen neuen Fall von Demenz. Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung wird es in den nächsten 40 Jahren weltweit potenziell 115 Millionen Menschen mit Demenz geben. In einigen Ländern droht den Erkrankten eine massive Versorgungslücke. Schon jetzt leben zwei Drittel der Betroffenen in Entwicklungsländern. Besonders dramatisch wird sich die Situation in China, Indien und Lateinamerika entwickeln. Nur acht von 193 WHO-Ländern haben bisher staatliche Demenzprogramme eingeführt.
Posted on: Thu, 19 Sep 2013 10:29:29 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015