Birgit Franz und Waltraud Kofler Engl (Hrsg.): Umstrittene - TopicsExpress



          

Birgit Franz und Waltraud Kofler Engl (Hrsg.): Umstrittene Denkmale / Monumenti controversi – Der Umgang mit dem Erbe der Diktaturen / Come gestire l’eredità delle dittature. Veröffentlichung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V., Band 22, Holzminden 2013, 212 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-940751-72-0, 29,80 EUR Für den Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. (ak-tld.de) waren die noch immer und in jüngster Zeit wieder verstärkt umstrittenen Denkmale und Denkmäler der Mussolini-Ära in Bozen Anlass, grundlegend über den Umgang mit Denkmalen und Denkmälern nachzudenken, an denen sich politische Auseinandersetzungen entzünden und die Projektionsflächen gesellschaftlicher Konflikte sind oder waren. Nicht-Wahrnehmung steht neben Forderungen nach Entfernung, Vorschlägen zur didaktischen Aufbereitung, Historisierung und einer künstlerischen Auseinandersetzung damit. Zur Aktualität der Fragestellung schreibt Hans-Rudolf Meier in seiner Einleitung: „Alle Diktaturen, aber auch die Kolonialmächte haben Gebäude, Anlagen und Denkmäler hinterlassen, die ein schwieriges Erbe bilden, weil sie Fragen nach Tätern provozieren, aber auch Opfer an ihr Leiden erinnern. Die Gesellschaft muss sich zu diesen Hinterlassenschaften irgendwie verhalten, ob sie das will oder nicht. Diese Objekte verunmöglichen das Verdrängen oder Vergessen. Wie in unterschiedlichen postdiktatorischen und postkolonialen Ländern mit diesem Faktum umgegangen wird, zeigen schlaglichtartig verschiedene Beiträge der vorliegenden Publikation. Um die Diskussion zu fokussieren, konzentrierten wir uns bei der Auswahl der Themen und Beispiele weitgehend auf das Erbe faschistischer Diktaturen; postsozialistische Monumente standen in jüngerer Zeit öfters schon im Zentrum der Fachdiskussion. Die verschriftlichten Referate von Ingrid Scheurmann und Kerstin Stamm sowie der kontrovers kommentierte Diskussionsbeitrag von Thomas Will zeigen darüber hinaus, zu welch grundsätzlichen denkmaltheoretischen Überlegungen das Tagungsthema anregt. Können und sollen Denkmale überhaupt bequem sein? Sind sie nicht generell Sand im Getriebe einer alles verwertenden Ökonomie, Stolpersteine auf der geglätteten Oberfläche einer scheinbar Alternativen losen Gesellschaft? Aber, so die berechtigte Frage von Will, was darf die Denkmalpflege in ihrer professionellen Routine den in Konflikte involvierten und von ihnen gezeichneten Menschen zumuten?
Posted on: Mon, 02 Dec 2013 08:37:41 +0000

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