Gerüchte: Und die Angst vorm Schwarzen Mann. 20. Oktober 2011 - TopicsExpress



          

Gerüchte: Und die Angst vorm Schwarzen Mann. 20. Oktober 2011 um 07:19 Es geht um Kleintransporter, die vor Schulen stehen. Um Männer, die Kinder ansprechen. Und um Sorgen bei vielen Eltern. Die Geschichte eines Gerüchts und einer Kettenreaktion. Die Geschichte hätte fast etwas kurioses, wäre der Hintergrund nicht so ernst. Und würde es dabei nicht um die aufrichtigen Ängste und Sorgen so vieler Menschen gehen. Es beginnt am 19. September in Kempten. Das neue Schuljahr hat gerade angefangen. Ein Mann spricht in der Nähe einer Grundschule aus einem Auto heraus eine Gruppe Kinder an. Es gibt offenbar ein kurzes Gespräch, die Kinder bleiben stehen, der blaue Wagen fährt davon. Noch am gleichen Tag geht eine Meldung zu dem Vorgang bei der Polizei ein - inklusive Personenbeschreibung und dem KFZ-Kennzeichen des Fahrzeugs. Anhand der detaillierten Informationen hat die Polizei leichte Arbeit. Sie ermittelt den Fahrer - und kann ziemlich schnell Entwarnung geben. Wie sich herausstellt, wollte der Mann seine Enkelin von der Schule abholen, verpasste diese wohl aber und erkundigte sich daher bei ihren Klassenkameraden. Soweit, so gut. An dieser Stelle könnte die Geschichte unter dem Vermerk Missverständnis aufgeklärt eigentlich enden. Tut sie aber nicht. Denn zu diesem Zeitpunkt war das Gerücht vom mysteriösen Autofahrer bereits im Umlauf. Ein Selbstläufer bei Facebook und Co. Im Internet wurde die Geschichte offenbar zum Selbstläufer, versucht es Polizeisprecher Alexander Resch vom Präsidium Schwaben Süd/West, heute, knapp einen Monat später, zu erklären. Vor allem bei Facebook verbreiten sich Warnungen von auffälligen Fahrzeugen und einem Mann, der Kinder ansprechen soll. Bitte passt auf eure Kinder auf und informiert alle Mamas und Papas, die ihr kennt, heißt es in manchen Mitteilungen. Die Meldungen springen von der einen virtuellen Pinnwand zur nächsten - rasend schnell und über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg. Wenige Tage nach dem besagten Vorfall gehen wieder besorgte Anrufe bei der Polizei ein. Zunächst im knapp 25 Kilometer entfernten Sonthofen, später erneut auch in Kempten. Und erneut geht es um ein verdächtiges Fahrzeug vor Schulen. Diesmal ist es allerdings ein weißer Kleintransporter. Die Polizei nimmt ihre Ermittlungen auf und sucht das Gespräch mit Eltern und Schulen. Das ist ein Thema, das wir sehr ernst nehmen, sagt Resch. Trotz umfangreicher Recherchen lässt sich Quelle des Gerüchts - also ein Kind oder ein Erwachsener, der die Szene erlebt oder beobachtet hat - nicht ermitteln. Das meiste basierte auf Hörensagen, sagt Resch: Wir haben absolut nichts gefunden, dass einen Verdacht erhärten könnte. . Die Kettenreaktion unterbricht das nicht. Zuletzt kursieren mehrere Facebook-Meldungen auch bei Eltern in Kaufbeuren. In machen geht es um ein blaues Auto, in manchen um einen weißen Kleintransporter - immer aber um einen Mann, der vor Schulen Kinder angesprochen und sie aufgefordert haben soll, zu ihm ins Auto zu steigen. Bei der Polizei ist man ob der Vorgänge gleichermaßen überrascht wie besorgt. Dass eine Geschichte eine derartige Eigendynamik entwickelt, hat es bislang noch nicht gegeben, sagt Resch. Diese, oder ähnliche Meldungen machen immer wieder die Runde. Wie oben beschrieben fehlt oft die Grundlage, bzw. können nicht recherchiert werden. Aber die grundsätzliche Gefahr gibt es immer, deshalb Kinder zu gesundem Misstrauen erziehen.Wenn möglich Kinder immer zusammen gehen lassen, denn Kinder in Gruppen sind sicherer, und sie sind mutiger. Auch kann man solchen Gefahren in Rollenspielen mit den Kindern erarbeiten. Das Kind soll konsequent nein sagen, sofern nicht Absprachen zum Abholen getroffen wurden. Einsame Wege meiden: Das Kind sollte wissen, an wen es sich wenden kann, wenn es in Not gerät („Rettungsinseln“ schaffen). Bei Verfolgung auf belebte Plätze flüchten und bei Erwachsenen Hilfe suchen oder in ein Geschäft gehen und Hilfe suchen.
Posted on: Fri, 18 Oct 2013 17:29:24 +0000

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